Angebot

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Das Angebot gibt die Gesamtmenge eines bestimmten Guts oder Dienstleistung an, die den Käufern / Verbrauchern zur Verfügung steht. Das Angebot kann sich auf die Menge beziehen, die zu einem bestimmten Preis verfügbar ist. Dies steht in engem Zusammenhang mit der Nachfrage nach einem Gut oder Dienstleistung zu einem bestimmten Preis. Bei sonst gleichen Bedingungen wird das Angebot der Hersteller steigen, wenn der Preis steigt, da alle Unternehmen eine Gewinnmaximierung anstreben. Wenn die Käufer/Verbraucher ein Gut oder eine Dienstleistung nachfragen und bereit sind mehr dafür zu bezahlen, werden die Hersteller das Angebot erhöhen. Wenn das Angebot steigt, wird der Preis bei gleichbleibender Nachfrage sinken. Im Idealfall erreichen die Märkte einen Gleichgewichtspunkt, an dem das Angebot der Nachfrage entspricht. An diesem Punkt sind der Verbraucher-nutzen und die Gewinne der Produzenten maximiert.


Meist werden das Angebot und die Nachfrage durch verschiedenste Faktoren bestimmt und können als Kurven in Diagrammen dargestellt werden. Diese Kurven werden als Angebots- und Nachfragekurve bezeichnet. Die vertikale Achse zeigt dabei den Preis und die horizontale Achse die abgesetzte Menge zu den verschiedenen Preisen. Eine Nachfragekurve verläuft also abwärts, von links nach rechts. Zu einem sehr hohen Preis werden Käufer / Ver-braucher das Produkt oder die Dienstleistung nicht kaufen. Je günstiger ein Produkt oder eine Dienstleistung wird, desto mehr Kunden / Verbraucher werden das Produkt oder die Dienst-leistung kaufen. Die Angebotskurve ist ansteigend. Wenn die Preise steigen, so bieten Verkäufer mehr von einem Produkt oder einer Dienstleistung an. Der Punkt, indem sich die Angebots- und Nachfragekurve schneiden, wird als Marktgleichgewicht bezeichnet.

  Beispiel Berechnung des Gleichgewichtpreises

Das Angebot

Angenommen es werden zu einem Preis von einem Franken pro Apfel auf dem Markt 100 Äpfel angeboten. Das Angebot der Äpfel nimmt jeweils um 10 Äpfel ab, wenn der Preis für Äpfel um 10 Rappen sinkt, da einige Bauern zu diesem Preis nicht mehr bereit sind, ihre Äpfel anzubieten. Dies kann durch eine Funktion dargestellt werden:


Angebotsmenge = 100 x Preis (in CHF)


Die Nachfrage 

Angenommen Kunden auf dem Wochenmarkt sind nicht bereit für den Apfel einen Franken zu zahlen. So würde bei einem Preis von einem Franken kein Apfel verkauft werden. Fällt der Preis jedoch, so gibt es zunehmend mehr Kunden, die bereit sind einen Apfel zu kaufen. Die Absatzmenge der Äpfel steigt also mit einem sinkenden Preis. Angenommen es gibt 10 Personen, die bereit sind für 90 Rappen einen Apfel zu kaufen so werden auf dem Markt zu einem Preis von 90 Rappen 10 Äpfel verkauft. Auch die Nachfrage kann durch eine Funktion dargestellt werden:


Nachfragemenge = 100 - (100 x Preis (in CHF))


Anhand dieser beiden Funktionen kann der Gleichgewichtspreis berechnet werden, indem die beiden Funktionen gleichgesetzt werden. In diesem Beispiel liegt der Gleichgewichtspreis bei 50 Rappen. Dies wird auch in der Abbildung deutlich.

Abbildung: Die Angebotskurve und die Nachfragekurve sind in einem Diagramm abgebildet und bilden das Marktgleichgewicht.

Auch die Preise der Aktien (Aktienkurse) werden anhand der Kaufaufträge und Verkaufsaufträge berechnet. Somit basiert die Preisbildung auf dem klassischen Angebots- und Nachfragemechanismus.


Die Aktienkurse werden im Auftragsbuch ermittelt. Im Auftragsbuch (Orderbook) werden für jede Aktie die Menge der Verkaufsangebote (Ask Volumen) mit der Menge der Kaufangebote (Bid Volumen) zu einem bestimmten Preis gegenübergestellt. Die Preisvorstellungen werden Limit genannt und von Investoren z. B. als Limit Order eingegeben. Damit Aktien gehandelt werden, muss ein Verkaufs- und Kaufangebot mit derselben Preisvorstellung vorhanden sein. Erst dann werden die Aktien auch effektiv gehandelt. Dies ist der Fall, wenn z. B. jeweils eine Limit Order mit demselben Bid (Kauf) und Ask (Verkauf) Preis besteht. Oder ein Verkäufer bzw. Käufer gibt eine "Market Order" ein, d. h. er ist bereit zum aktuell angebotenen "Bid" Preis zu verkaufen, bzw. zum angebotenen "Ask" Preis zu kaufen. Der Preis, welcher letztlich so durch Angebot und Nachfrage entsteht ist auch jener, welcher im Preischart einer Aktie abgebildet wird. Dieser stellt das Marktgleichgewicht dar. Die Tabelle zeigt das Auftragsbuch der Nestlé Aktie am 10. September 2021 (9:09 Uhr, Momentaufnahme). Die Anpassung des Preises geschieht kontinuierlich. Oberhalb des Gleichgewichtspreises (in der Abbildung dargestellt durch die blaue Linie) sind die Verkaufsangebote nach Menge und Preis ersichtlich. Unterhalb des Gleichgewichtspreises sind die Kaufangebote nach Menge und Preis angezeigt.

Abbildung des Orderbuchs des Unternehmens Nestlé. In der linken Spalte ist die angebotene Menge an Aktien je nach Preis, welcher in der Mitte angegeben ist, aufgezeigt. Die rechte Spalte zeigt die nachgefragte Menge an Aktien je nach Preis.

Orderbuch der Nestlé Aktie am 10.09.2021 9:09 Uhr, www.six-group.com

Wenn nun z. B. ein Käufer eine Market Order für 2'000 Nestlé Aktien eingibt bekommt er die ersten 1'281 Aktien für CHF 114.98 (Ask Preis & Ask Volumen zu diesem Preis). Die restlichen 719 Nestlé Aktien erhält er für CHF 115. Der Verkäufer zum Preis von CHF 114.98 verkauft somit alle seine angebotenen 1'281 Nestlé Aktien. Der Verkäufer zum Preis von CHF 115 verkauft bei diesem Trade lediglich 719 Nestlé Aktien von den insgesamt 8'034 angebotenen Nestlé Aktien.


Wenn bei diesem Auftragsbuch ein Verkäufer eine Market Order für 2'000 Nestlé Aktien eingibt verkauft er die ersten 1'635 Aktien für CHF 114.94 (Bid Preis & Bid Volumen zu diesem Preis). Die restlichen 365 Aktien verkauft er für CHF 114.92. Auf der Käuferseite erhält somit der Käufer, welcher CHF 114.94 geboten hat, alle seine gewünschten 1'635 Nestlé Aktien. Der Käufer, welcher nur CHF 114.92 geboten hat, erhält bei diesem Trade lediglich 365 Aktien von den ursprünglich gewünschten 887 Aktien.


Dieser Prozess wiederholt sich andauernd bei jedem neuen Auftrag und das Auftragsbuch verändert sich so bei liquiden Titeln im Minuten-, Sekundentakt oder sogar im Bruchteil von Sekunden.

Die Angebotselastizität misst die Reaktion des Angebots eines Guts oder Dienstleistung auf eine Änderung ihres Marktpreises. Wenn der Preis steigt nimmt das Angebot in der Regel zu.


Die Gewinne eines Guts oder einer Dienstleistung sind nicht konstant. Diese werde von vielen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel dem Wettbewerb. Unternehmen fokussieren sich deswegen auf rentable Güter. Dies führt zu einem Anstieg des Angebots an hoch bewerteten Gütern und einem Rückgang des Angebots an niedrig bewerteten Gütern.


Weitere Faktoren die die Angebotselastizität beeinflussen sind zum Beispiel die Kapazität der Industrie und die Möglichkeit die Produktion eines Produkts zu erhöhen oder zu verringern. Auch die Höhe der Lagerbestände, des Inventars oder der Rohstoffe, über die die Branche verfügt, spielt bei der Angebotselastizität eine Rolle. Darüber hinaus beeinflussen der Zeitaufwand für die Produktion eines Gutes, sowie die verfügbaren Arbeitskräfte und das Kapital, die Angebots-menge. Kurzfristig ist das Angebot oft nicht elastisch, da Produzenten an der Kapazitätsgrenze arbeiten. Erst langfristig können sich Unternehmen an eine erhöhte Nachfrage anpassen. Damit sich Unternehmen der Nachfrage schneller anpassen können, arbeiten sie zum Beispiel an der Verbesserung der eingesetzten Technologie und der Kapazität (Aufstockung des Lagerbestands). Darüber hinaus kann die Verbesserung der Art und Weise, wie die Produkte versandt und verteilt werden, helfen.


Es gibt auch Märkte die als relativ unelastisch gelten. Oft sind diese Märkte weniger liquide. Dazu gehört zum Beispiel der Immobilienmarkt, da die Ressourcen wie Grund und Boden begrenzt sind. Zudem haben zum Beispiel Häuser eine lange Produktionsdauer. Deswegen kann nur mit grosser Zeitverzögerung auf Preisänderungen eingegangen werden.


Aktien mit hoher Angebotselastizität sind volatiler. Aktien mit niedriger Angebotselastizität sind weniger volatil. Wenn nur wenige Aktien verfügbar sind (niedrige Angebotselastizität) könnte das bedeutet, dass die Aktien aufgrund des kleinen Angebots sehr wertvoll sind. In einem liquiden Markt steigen dann üblicherweise die gebotenen Preise, bis es wieder Verkäufer gibt, welche bereit sind zu diesen Preise ihre Aktien zum Verkauf anzubieten.

Abbildung der Formel: Die Preiselastizität wird berechnet, indem die prozentuale Änderung des Angebots  durch die prozentuale Änderung des Preises geteilt wird.

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