Die Nullkuponanleihe

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Was ist eine Nullkuponanleihe?

Obligationen (Anleihen) werden von zum Beispiel Unternehmen oder auch von staatlichen Einrichtungen ausgegeben, um Kapital aufzunehmen. Der Anleger kauft eine Obligation und kann somit als Kreditgeber bezeichnet werden. Bei Obligationen erhalten die Anleger während der Laufzeit bereits Renditen, welche als Kupons bezeichnet werden. Diese können zum Beispiel halbjährlich oder jährlich ausgezahlt werden. Eine Nullkuponanleihe (auch als Zero-Coupon-Anleihe, oder Zerobond bezeichnet) ist eine spezielle Obligation die keinen Kupon, also keine Zinsen, zahlt. Da die Nullkuponanleihe keine Kupons zahlt, verdient auch der Anleger nicht an den Kuponzahlungen.


Eine Nullkuponanleihe wird mit einem sogenannten Abschlag gehandelt. Bei einer üblichen Obligation erhält der Kreditgeber am Ende der Laufzeit (Fälligkeit) den investierten Betrag (Betrag in Höhe des Nennwerts) wieder zurück. Angenommen der Nennwert einer Obligation beträgt CHF 1000. Der Anleger würde zu Beginn der Laufzeit CHF 1000 investieren, während der Laufzeit an den Kupons verdienen, und am Ende der Laufzeit die CHF 1000 zurückerhalten. Wird aber eine Obligation mit Abschlag gehandelt, so kann der Anleger die Obligation zu einem geringeren Betrag erwerben (z.B. CHF 900). Wenn die Obligation dann bei Fälligkeit zum vollen Nennwert (also ohne den Abschlag) zurückgezahlt wird, stellt die Differenz den Gewinn für den Anleger dar (in diesem Beispiel CHF 100). Es gibt Obligationen, die mit Abschlag und Kuponzahlungen gehandelt werden. Eine Nullkuponanleihe wird jedoch nur mit Abschlag gehandelt, welcher aber in der Regel höher ausfällt.  


Die Zahlung, die der Anleger erhält, entspricht dem investierten Kapital plus den halbjährlich aufgezinsten Zinsen zu einer festgelegten Rendite. Bei den Zinsen einer Nullkuponanleihe handelt es sich jedoch um kalkulatorische Zinsen. Der kalkulatorische Zinssatz ist der geschätzte Zinssatz für die Obligation. Es handelt sich also nicht um einen festgelegten Zinssatz. Eine Obligation mit einem Nennwert von CHF 10'000, die in 10 Jahren fällig wird und eine Rendite von 5 % aufweist, kann beispielsweise für CHF 5000 erworben werden. Nach der 10-jährigen Laufzeit erhält der Anleger den Nennwert (CHF 10'000) und den Abschlag, also die Differenz zwischen CHF 10’000 und CHF 5000 (also CHF 5000). Diese CHF 5000 entsprechen den Zinsen, die bis zur Fälligkeit der Obligation automatisch anfallen.

Die Bewertung der Nullkuponanleihe

Der Kurs (Preis) einer Nullkuponanleihe kann mit der folgenden Formel berechnet werden:

Abbildung der Formel zur Bewertung einer Nullkuponanleihe

wobei,

M = Nennwert oder Fälligkeitswert der Nullkuponanleihe
r = geforderter/gewünschter
Zinssatz
n = Anzahl der Jahre bis zur Fälligkeit.


Wenn also ein Anleger für eine Obligation mit einem Nennwert von CHF 10'000, die in 2 Jahren fällig wird, eine Rendite von 3% erzielen möchte, so kann der Anleger den Preis berechnen, wieviel er maximal bereit wäre für eine Nullkuponanleihe zu zahlen.


Beispiel zur Berechnung des Preises einer Nullkuponanleihe.

Vor- und Nachteile der Nullkuponanleihe

Ein Vorteil für den Anleger ist es, dass der Anleger während der Laufzeit keine Steuern zahlen muss, da keine Kupons ausgezahlt werden, und somit auch kein Gewinn versteuert werden muss. Dies senkt also auch den Verwaltungsaufwand. Zudem gibt es kein Wiederanlegerisiko. Der Gewinn in Form von Kupons muss nicht neu angelegt werden. Somit besteht auch kein Risiko, dass sich eventuell der Zinssatz dafür verschlechtert. Bei einer Nullkuponanleihe tritt also der Zinseszinseffekt ein. In Zeiten von fallenden Zinsen ist die Nullkuponanleihe vorteilhaft. Zudem ist die Rendite schon zu Beginn der Laufzeit bekannt. Aus diesem Grund kann es dem Anleger leichter fallen für die Zukunft zu planen. Der Verkauf der Nullkuponanleihe ist generell auch während der Laufzeit möglich.


Die Nullkuponanleihe hat natürlich auch Nachteile. Da keine Kupons gezahlt werden ist das ganze Geld an die Laufzeit gebunden. In Zeiten von steigenden Zinsen könnte es darüber hinaus vorteilhaft sein Kupons zu erhalten, um die ausbezahlten Kupons/Gewinne neu anzulegen. Da die Laufzeit von Nullkuponanleihen in der Regel sehr lang ist und während der Laufzeit keine Zahlungen getätigt werden, steigt auch das Risiko, dass der Emittent zahlungsunfähig wird. Ein weiterer Nachteil der Nullkuponanleihe ist, dass die ganze Zahlung auf das Fälligkeitsdatum fällt. Dies führt dazu, dass Nullkuponanleihen hohen Kursschwankungen unterliegen. Somit weist die Anlage eine hohe Volatilität (Risiko) auf. Der Kurs reagiert stärker auf Marktschwankungen. Die hohe Zinssensitivität kann zum Problem werden, wenn ein Anleger die Anlage nicht bis zum Ende halten kann, und der Marktzinssatz gestiegen ist.

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