Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

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Definition Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist eine Kennzahl, die von Anlegern oder Analysten zur Bewertung eines Unternehmens beziehungsweise einer Aktie sehr häufig verwendet wird, da sie durch ihre Einfachheit besticht. Sie gibt das Verhältnis des aktuellen Aktienkurses zum Gewinn pro Aktie (EPS) an. Anhand des KGV kann festgestellt werden, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist. Das KGV eines Unternehmens kann auch mit anderen Aktien der gleichen Branche verglichen werden. Die KGV von Unternehmen können in den verschiedenen Branchen stark voneinander abweichen. Daher sollte das KGV nur dann als Vergleichsinstrument verwendet werden, wenn Unternehmen derselben Branche verglichen werden sollen. Das KGV wird manchmal auch als Kursmultiplikator oder Gewinnmultiplikator bezeichnet. Das KGV kann auf rückblickender oder vorausschauender Basis geschätzt werden. Die Kennzahl zeigt auf, wieviel die Anleger bereit sind für die Aktie im Verhältnis zu den Gewinnen des Unternehmens zu zahlen. In anderen Worten ausgedrückt, bezeichnet es die Anzahl an Jahren, in denen das Unternehmen bei konstanten Gewinnen ihren Börsenwert verdient.

Formel und Berechnung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses

Abbildung der Formel zur Berechnung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV)

Terminkurs-Gewinn-Verhältnis und

 nachlaufendes Kurs-Gewinn-Verhältnis

Das KGV wird üblicherweise auf rückblickender oder vorrausschauender Basis berechnet. Das KGV, welches auf vorrausschauender Basis berechnet wird, nennt man auch Terminkurs-Gewinn-Verhältnis (oder auch geschätztes Kurs-Gewinn-Verhältnis). Für die Berechnung werden zukünftige Gewinnprognosen für die nächsten 12 Monate verwendet. Dieser Indikator ist nützlich, um aktuelle Gewinne mit zukünftigen Gewinnen zu vergleichen. Die Aussagekraft des Indikators hängt jedoch stark von der Genauigkeit der Schätzung ab. Eine Abwandlung des Terminkurs-Gewinn-Verhältnisses ist das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (PEG). Mit dem PEG-Verhältnis können Anleger berechnen, ob der Kurs einer Aktie über- oder unterbewertet ist, indem sie sowohl die heutigen Erträge als auch die erwartete Wachstumsrate des Unternehmens in der Zukunft analysieren.


Das nachlaufende KGV basiert auf der Performance in der Vergangenheit. Der aktuelle Aktienkurs wird durch die gesamten EPS (Gewinn je Aktie bzw. Earnings-per-Share) der letzten 12 Monate geteilt. Die Aussagekraft des Indikators hängt von der Genauigkeit der Bilanzgrössen, beziehungsweise der in der Bilanz ausgewiesenen Gewinne, ab. Der Vorteil dieser Variante ist, dass diese nicht auf Prognosen basiert. Es ist jedoch möglich, dass die Vergangenheit kein guter Indikator für die Zukunft darstellt. Ein plötzliches Unternehmensereignis kann den Aktienkurs stark beeinflussen, was weniger gut im nachlaufenden KGV widergespiegelt wird.

Die Analysten rechnen mit steigenden Gewinnen, wenn das Terminkurs-Gewinn-Verhältnis niedriger ist als das nachlaufende KGV.

Beispiel: Bewertung anhand des KGV

Das KGV gibt den Betrag an, den ein Anleger aktuell in ein Unternehmen investieren muss, um eine Geldeinheit des Gewinns (im aktuellen Jahr) dieses Unternehmens zu erhalten. In anderen Worten ausgedrückt gibt das KGV also die Zahlungsbereitschaft eines Anlegers für eine Geldeinheit Gewinn an. Angenommen ein Unternehmen wird derzeit mit einem KGV von 10 gehandelt, bedeutet das, dass ein Anleger bereit ist, z.B. CHF 10 für CHF 1 des aktuellen Gewinns zu zahlen. Das KGV zeigt, was der Markt heute für eine Aktie auf Grundlage ihrer vergangen und zukünftigen Erträge zu zahlen bereit ist. Ein hohes KGV könnte also bedeuten, dass der Kurs der Aktie im Verhältnis zu dem Gewinn hoch und daher überbewertet ist. Umgekehrt kann ein niedriges KGV bedeuten, dass der aktuelle Aktienkurs im Verhältnis zu den Gewinnen niedrig ist.


Angenommen eine Aktie schliesst mit dem Aktienkurs von CHF 100. Der Gewinn des Unternehmens auf Ende des Geschäftsjahres betrug CHF 15 Mrd. und die Anzahl der ausstehenden Aktien betrug sich auf CHF 3 Mrd.


Der Gewinn pro Aktie (auch EPS) berechnet sich, indem der Gewinn durch die Anzahl der Aktien geteilt wird. Der Gewinn pro Aktie liegt in diesem Beispiel bei CHF 5 (= 15 Mrd. / 3 Mrd.). Das KGV berechnet sich also wie folgt:

Abbildung des Beispiels zur Berechnung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV)

Dies bedeutet, dass der Anleger bereit ist, CHF 20 für CHF 1 Gewinn des Unternehmens in dieser Periode zu zahlen. In anderen Worten ausgedrückt würde das Unternehmen das investierte Kapital bei gleichbleibenden Gewinnen in 20 Jahren erwirtschaften. Allgemein deutet ein hohes KGV darauf hin, dass die Anleger für die Zukunft ein höheres Gewinnwachstum erwarten als bei Unternehmen mit niedrigeren KGV. Ein niedriges KGV kann darauf hinweisen, dass ein Unternehmen derzeit unterbewertet ist, oder dass das Unternehmen im Vergleich zu seinen früheren Trends überdurchschnittlich gut abschneidet.


Ein niedriges KGV kann bedeuten, dass eine Aktie günstig ist, oder aber, dass mit einem schwachen oder sogar negativen Gewinnwachstum gerechnet wird. Allerdings bedeutet ein hohes KGV nicht unbedingt, dass eine Aktie überteuert ist. Ein guter Vermögensverwalter berücksichtigt beim Investieren auch andere Faktoren, indem er z.B. die Branchentrends bei der Analyse miteinbezieht.

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