Diskontierte Cashflows (DCF)

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Was ist ein diskontierter Cashflow (DCF)?

Der diskontierte Cashflow (DCF) ist ein abgezinster Zahlungsstrom und wird als Bewertungsmethode verwendet, mit der der Wert einer Investition auf der Grundlage der erwarteten künftigen Cashflows (Zahlungsstrom, Geldfluss, Kassenzufluss oder Einzahlungsüberschuss) geschätzt wird. Somit soll der Ertrag geschätzt werden, den ein Investor aus einer Investition erhalten würde, bereinigt um den Zeitwert des Geldes. Der Zeitwert des Geldes geht davon aus, dass ein Franken heute mehr wert ist als ein Franken morgen. Dies beruht auf der Annahme, dass der Franken alternativ investiert, und somit dessen Wert gesteigert werden kann.


Bei der DCF-Analyse wird der Gegenwartswert der erwarteten künftigen Cashflows einer Investition unter Verwendung eines Abzinsungssatzes (s. auch Diskontierung) geschätzt. Investoren können die DCF-Analyse verwenden, um zu bestimmen, ob die künftigen Cashflows einer Investition oder eines Projekts gleich oder höher sind als der Wert der ursprünglichen Investition. Somit kann entschieden werden, ob sich die Investition lohnt. Wenn der mit Hilfe der DCF-Analyse berechnete Wert höher ist als die aktuellen Kosten der Investition, sollte diese Möglichkeit in Betracht gezogen werden.


Die DCF-Analyse beruht auf Annahmen, was die Aussagekraft der Methode einschränkt. Der Investor muss die Cashflows richtig einschätzen. Diese hängen von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Marktnachfrage und Wirtschaftslage. Der Diskontierungsfaktor muss zudem ebenso gut geschätzt werden.

Die Formel zur Berechnung des diskontierten Cashflows

Abbildung der Formel zur Berechnung des diskontierten Cashflows.

CF : Cashflow für das gegebene Jahr n

r : Diskontierungsfaktor 

Beispiel zur Berechnung des diskontierten Cashflows

Mit der DCF-Analyse können Unternehmen entscheiden, ob sich gewisse Investitionen lohnen. Üblicherweise verwenden Unternehmen als Diskontierungsfaktor ihre gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten. Nach dem Shareholder Value Prinzip sollte ein Unternehmen langfristig mindestens die Kapitalkosten erwirtschaften. Die Kapitalkosten können als die vom Kapitalmarkt geforderte Kompensation für ein Investment bestimmten Risikos und bestimmter Laufzeit definiert werden. Nach diesem Prinzip werden also die Cashflow-Grössen mit den Kapitalkosten diskontiert. Mögliche Kapitalkostenansätze sind die WACC-Methode (vor Steuern) und die MECC-Methode (nach Steuern).


Angenommen die Anfangsinvestition des Projekts beträgt CHF 500’000. Das Projekt wird fünf Jahre laufen und der WACC des Unternehmens beträgt 7%. Die Investition generiert Cashflows in Höhe von CHF 100'000 pro Jahr. Werden die Cashflows pro Jahr mit dem WACC diskontiert, ergibt die Summe der diskontierten Cashflows CHF 410’020. Da dieser Wert kleiner ist als die investierten CHF 500’000 lohnt sich das Projekt in diesem Fall nicht. Die Subtraktion der Anfangsinvestition von der Summe der diskontierten Cashflows ergibt den Nettogegenwartswert (NPV), welcher positiv ausfallen sollte.


Würde das Projekt einen Cashflow von CHF 100'000 in Jahr 1, CHF 120’000 in Jahr 2, CHF 140’000 in Jahr 3, CHF 160’000 in Jahr 4 und CHF 180’000 in Jahr 5 generieren, so ergäbe die Summe der diskontierten Cashflows CHF 562’935. In diesem Fall würde sich die Investition lohnen, da der NPV positiv ausfällt. Die Rechnungen sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Abbildung der Berechnungsbeispiele der diskontierten Cashflows.

Die DCF-Methode zur Unternehmensbewertung

Auch in der Unternehmensbewertung wird, neben anderen Methoden, die DCF-Methode noch heute häufig verwendet. Hier geht es darum, einen fairen Wert eines Unternehmens, anhand zukünftiger Zahlungsströme (Cash-Flows) zu ermitteln. Dabei wird die Reihe der Rückflüsse, die ein Investor über die Dauer T der Anlage erwartet, mit dem Endwert (Terminal Value) addiert. Als Basisgrösse dient der freie Cashflow. Der freie Cashflow ist der Cashflow, welcher ohne Beeinträchtigung der aktuellen Geschäftspläne ausgeschüttet werden könnte.


Die allgemeine Formel zur Unternehmensbewertung nach der DCF-Methode mit Endwert

Abbildung der allgemeinen Formel zur Unternehmensbewertung nach der DCF-Methode mit Endwert.

Beispiel zur Unternehmensbewertung nach der DCF-Methode mit Wachstumsrate

Das Unternehmen Y erwartet für die kommenden 5 Jahre folgende freie Cashflows (in Mio. CHF): 15, 15, 10, 40, 50. Für die Zeit danach wird ein Wachstum der freien Cashflows von 5% pro Jahr prognostiziert. Der Kapitalmarkt verlangt eine Diskontierung mit R = 10 %. Wie hoch ist der Unternehmenswert des Unternehmens Y?

Abbildung der Formel zur Berechnung des Unternehmenswert: Die Berechnung des Endwerts ergibt 1050 Millionen Franken. Die Berechnung des Unternehmenswert ergibt 743,88 Millionen Franken.

Um den Wert pro Aktie zu berechnen wird der Unternehmenswert durch die Anzahl ausgegebener Aktien dividiert. Dieser Wert kann mit dem aktuellen Börsenkurs der Aktie verglichen werden. Beim Value Investing Ansatz versucht ein Investor unterbewertete Aktien zu finden, deren Börsenkurs tiefer ist als der errechnete Wert pro Aktie. Ist der aktuelle Börsenkurs hingegen höher als der errechne Wert pro Aktie, so ist die Aktie möglicherweise vom Markt überbewertet.

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