Die Gewinnrendite

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Was ist die Gewinnrendite? 

Die Gewinnrendite ist der Kehrwert des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) und ist ein Indikator für den Wert einer Aktie. Dabei bezieht sich die Gewinnrendite auf den Gewinn des letzten 12-Monats-Zeitraums, geteilt durch den aktuellen Marktpreis pro Aktie. Damit zeigt die Gewinnrendite den Prozentsatz des Gewinns pro Aktie eines Unternehmens an. Anleger können die Gewinnrendite verwenden, um zu ermitteln, ob bestimmte Aktien über- oder unterbewertet sind. Vermögensverwalter verwenden die Gewinnrendite, um die optimale Vermögensaufteilung zu bestimmen. Eine hohe Gewinnrendite kann auf eine unterbewertete Aktie hinweisen, während ein niedrige Gewinnrendite eine Überbewertung der Aktie bedeuten kann. Die Wachstumsaussichten müssen berücksichtigt werden, da Aktien mit hohem Wachstumspotenzial oft höher bewertet sind, und somit eine niedrige Gewinnrendite aufweisen können, obwohl der Aktienkurs weiterhin steigt. Die Gewinnrendite wird auch als Earnings Yield bezeichnet. Earnings Yield (EY) ist eine wichtige Kennzahl des Magic Formula Investing, welches auf den Value Investor Joel Grennblatt zurückgeht. 

Die Berechnung der Gewinnrendite

Die Gewinnrendite kann Anlegern helfen zu beurteilen, ob eine Aktie gekauft oder verkauft werden soll. Für die Berechnung der Gewinnrendite gilt die folgende Formel:

Abbildung der Formel zur Berechnung der Gewinnrendite in Prozent.

Angenommen eine Aktie hat aktuell einen Kurs von CHF 100. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Aktie einen Gewinn von CHF 4 pro Aktie (EPS) erzielt. Die Gewinnrendite berechnet sich also folgendermassen:

Abbildung des Beispiels zur Berechnung der Gewinnrendite in Prozent.

Exkurs: Das KGV der Aktie beträgt 25 (= CHF 100 / CHF 4). Das bedeutet, dass die Aktie mit dem fünfundzwanzigfachen des Jahresgewinns bewertet ist.

Die Gewinnrendite im Vergleich zum Kurs-Gewinn-Verhältnis

Der Vorteil der Gewinnrendite im Vergleich zum Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt im Auge des Betrachters. Die Gewinnrendite ist beliebt, wenn es um langfristige Investitionen geht. Das KGV spiegelt eher das Potenzial für kurzfristige Kurssteigerung wieder. Beide sagen jedoch praktisch das Gleiche aus. Letztlich werden beide Kennzahlen vom Aktienkurs und dem Gewinn pro Aktie beeinflusst und es ist lediglich die Frage, welcher der beiden Faktoren im Zähler und welcher im Nenner der Rechnung steht.


Für Anleger welche stabile Dividendeneinkünfte erzielen möchten, kann die Gewinnrendite das geeignete Mass zur Beurteilung der Rendite sein, da sie auf einen Blick zeigt welche Rendite eine Aktie generieren könnte. Je höher der Aktienkurs steigt, desto kleiner wird die Gewinnrendite (wenn der Gewinn unverändert bleibt).


Die Gewinnrendite scheint umso niedriger, je wertvoller/teurer eine Anlage und umgekehrt. Dies ist jedoch ein trügerischer Rückschluss, da Wert und Preis nicht gleichzusetzen sind. Den einzigen Rückschluss, welchen man sowohl aus der Gewinnrendite wie auch aus dem KGV ziehen kann ist, der aktuelle Preis (Aktienkurs) im Verhältnis zum aktuellen Gewinn. Über den Wert einer Anlage lassen die beiden Kennzahlen nur bedingt Rückschlüsse ziehen. Es gilt zu beachten, dass Anlagen mit hohen Bewertungen bzw. hohem Kurs-Gewinn-Verhältnis, im Laufe der Zeit höhere Erträge erwirtschaften könnten, was das KGV senken und somit die Gewinnrendite steigern kann. Das ist genau das auf was wachstumsorientierte Anleger hoffen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Unternehmen Amazon, das anfänglich tiefe Gewinne und somit ein hohes KGV hatte, da fast alle Einnahmen in das Unternehmenswachstum reinvestiert wurden.


Andererseits können Anlagen mit schwachen Bewertungen und niedrigen KGVs z. B. aufgrund fundamentaler Probleme im Laufe der Zeit, niedrigere Erträge erzielen, was wiederum zu einem höheren KGV und letztlich in einer tieferen Gewinnrendite resultiert. Hier sei das Beispiel von Nokia genannt, welches sich im Trend bezüglich der Smartphones nicht gegen die Konkurrenz von Apple & Co. durchsetzen konnte.


Eine hohe Gewinnrendite und ein tiefes KGV können aber auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens hindeuten und eine tiefe Gewinnrendite bzw. ein hohes KGV auf eine Überbewertung. Somit ist es wichtig, dass die Gewinnrendite und das KGV nicht isoliert angeschaut werden bei Investitionsentscheidungen. Deshalb macht es durchaus Sinn, einen Fachexperten beizuziehen, um eine umfassende Analyse vorzunehmen, bevor in ein Unternehmen investiert wird.

Nachteile der Gewinnrendite 

Die Gewinnrenditen, wie auch das KGV, schwanken stark je nach Branche, Land und Jahr. Beim Vergleich von Gewinnrenditen unterschiedlicher Unternehmen, sollten nur Unternehmen in der gleichen Branche gewählt werden. Ein Nachteil der Gewinnrendite ist zudem, dass sie rückwirkend berechnet wird. Die Gewinne der Vergangenheit sagen aber nicht unbedingt etwas über die Gewinne in der Zukunft aus. Zusätzlich schwanken die Aktienkurse teilweise ebenfalls stark. Damit ändert sich die Gewinnrendite mit dem gewählten Tageskurs. Um das zu vermeiden kann mit dem Mittelwert des Aktienkurses gerechnet werden. Auch der Nettogewinn kann verzerrt sein (zum Beispiel durch Einmaleffekte). Ein guter Vermögensverwalter kennt die Schwierigkeiten bei der Berechnung der Gewinnrendite, sowie des KGV, und kann daher bestmöglich bei der Berechnung und der Auswahl von Anlagen behilflich sein.

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