Finanzprodukte 

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Ein Finanzprodukt ist der Überbegriff für vielerlei Vermögenswerte, die geschaffen werden, um den Anlegenden als Geldanlage oder Investition zu dienen. Finanzprodukte können auch als Finanzanlage, Finanzinstrument oder Anlageprodukt bezeichnet werden. Sie können in der Regel gehandelt werden und bestehen meist aus Elementen wie: Einem Zins, Gewinn, Ertrag oder einer Rendite, oft haben Finanzprodukte auch eine bestimmte Laufzeit und werden in einer oder mehreren Währungen aufgesetzt. Je nach Produkt erfüllen Finanzprodukte unterschiedliche Funktionen wie zum Beispiel die Liquiditätssicherung, Vermögensbildung oder die Risikoabsicherung. Je nachdem, welches Ziel beim Investieren verfolgt werden soll, sind diese Faktoren entsprechend mehr oder weniger gewichtet. So gibt es zum Beispiel Finanzprodukte, die speziell das Ziel der Risikoabsicherung haben, wie zum Beispiel Hedging-Produkte gegenüber Währungsrisiken.


Die meisten Arten von Finanzprodukten ermöglichen einen effizienten Kapitalfluss und -transfer für alle Anlegenden am Kapitalmarkt. Bei den zugrundeliegenden Vermögenswerten kann es sich zum Beispiel um Bargeld, ein vertragliches Recht auf die Lieferung oder den Erhalt von Bargeld, oder auch um den Nachweis des Eigentums an einem Unternehmen handeln. Ein Finanzprodukt ist also ein reales oder ein virtuelles Dokument, das eine rechtliche Vereinbarung über einen beliebigen Geldwert darstellt. Es gibt in unterschiedlichen Bereichen der Finanzbranche unterschiedlichste Finanzprodukte, zum Beispiel bei Banken mit Fonds wie Geldmarktfonds, Immobilienfonds, Hedgefonds, aber auch Swaps, Optionen, strukturierte Produkte und viele mehr. Im Versicherungsbereich gibt es unter anderem gemischte Lebensversicherungen, welche die Absicherung gewisser Risiken wie zum Beispiel das Todesfall- oder Invaliditätsrisiko und Fonds verbinden.

Risiken und Faktoren bei Finanzprodukten

Generell unterliegen Finanzprodukte den folgenden drei wesentlichen Risiken: Dem Marktrisiko, was das Risiko der Veränderung des Kurswerts eines Finanzprodukts darstellt, dem Bonitätsrisiko - auch Ausfallrisiko genannt, und dem Liquiditätsrisiko, was das Risiko darstellt, dass das Finanzprodukt nicht mehr handelbar ist. Hinzu kommt als viertes Risiko bei gewissen Finanzprodukten noch das Gegenparteirisiko - insbesondere bei strukturierten Produkten ist hier Vorsicht geboten. Nach der Finanzkrise 2008 und dem Konkurs der Bank Lehman Brothers sorgte das Gegenparteirisiko bei zahlreichen Anlegenden zu Totalausfällen: Sie hatten Finanzprodukte der Bank Lehman Brothers gekauft, welche nach ihrem Konkurs als Gegenpartei die vereinbarten vertraglichen Pflichten nicht mehr erfüllen konnte.


Es gibt das sogenannte magische Dreieck der Vermögensanlage. Das magische Dreieck besteht aus drei Faktoren:

  1. Sicherheit: Das Marktrisiko und Bonitätsrisiko sollen minimiert werden.
  2. Rendite: Die Rendite soll maximiert werden.
  3. Liquidität: Eine Anlage soll jederzeit gekauft und verkauft werden.


Dies sind oft Anlageziele, die nicht alle gleichzeitig erfüllt werden können, sondern es muss eine Art von Kompromiss eingegangen werden.


Ein weiterer Faktor bei Finanzprodukten, welcher immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Nachhaltigkeit: Oft wird dies mit einem sogenannten ESG-Ranking gemessen. ESG steht für:

  • Environmental - Verantwortung gegenüber der Umwelt.
  • Social - Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, der Kundschaft, aber auch den eigenen Mitarbeitenden.
  • Governance - Transparenz und die Art und Weise der Unternehmensführung.


Es ist wichtig, die Risiken und Faktoren von Finanzprodukten genau zu kennen, bevor man investiert. Informieren Sie sich gut, bevor Sie investieren und lassen Sie sich zum Beispiel auch von einem unabhängigen Vermögensverwalter ohne Interessenkonflikte beraten.

Finanzprodukte können in zwei Arten unterteilt werden: Kassainstrumente und derivative Instrumente.


Kassainstrumente

Der Wert von Kassainstrumenten wird direkt von den Märkten beeinflusst und bestimmt. Dabei kann es sich um Wertpapiere handeln, die leicht übertragbar sind. Kassainstrumente können auch Einlagen und Darlehen sein, die von Kreditnehmern und Kreditgebern vereinbart werden. Weitere Beispiele sind Aktien, Anleihen, ETFs und Geldmarktinstrumente.


Derivative Instrumente

Der Wert und die Merkmale von derivativen Instrumenten basieren auf den zugrundeliegenden Komponenten des Instruments, wie zum Beispiel Vermögenswerte, Zinssätze oder Indizes. Ein Aktienoptionskontrakt ist beispielsweise ein Derivat, da sein Wert von der zugrundeliegenden Aktie abhängt. Die Option gibt das Recht, aber nicht die Verpflichtung, die Aktie zu einem bestimmten Preis und bis zu einem bestimmten Datum zu kaufen oder zu verkaufen. Wenn der Kurs der Aktie steigt oder fällt, ändert sich auch der Wert der Option, wenn auch nicht unbedingt um denselben Prozentsatz. Es gibt ausserbörsliche (OTC) und börsengehandelte Derivate. OTC - Over-the-Counter - ist ein Markt oder ein Verfahren, bei welchem Wertpapiere, die nicht an einer offiziellen Börse notiert sind, gehandelt werden.

Finanzprodukte können auch nach Anlageklassen unterteilt werden, abhängig davon, ob sie fremd- oder eigenkapitalbasiert sind. Eigenkapitalbasierte Finanzprodukte stellen das Eigentum an einem Vermögenswert dar - dies ist zum Beispiel bei Aktien der Fall. Fremdkapitalbasierte Finanzprodukte stellen ein Darlehen dar, das ein Investierende dem Eigentümer des Vermögenswerts gewähren. Deviseninstrumente stellen eine dritte, eigene Art von Finanzprodukten dar. Von fast jedem Instrumententyp gibt es verschiedene Unterkategorien, bei Aktien gibt es zum Beispiel Vorzugsaktien, Stammaktien, Namenaktien oder auch Inhaberaktien.


Fremdkapitalbasierte Finanzprodukte

Bei fremdkapitalbasierten Finanzprodukten muss man wiederum zwischen kurzfristigen und langfristigen Finanzprodukten unterscheiden: Kurzfristige schuldenbasierte Finanzprodukten haben eine Laufzeit von einem Jahr oder weniger. Diese Art von Wertpapieren wird in Form von Schatzwechseln und Commercial Paper angeboten. Barmittel dieser Art können Einlagen und Einlagenzertifikate (CD) sein. Bei den börsengehandelten Derivaten unter den kurzfristigen, schuldenbasierten Finanzprodukten kann es sich beispielsweise um kurzfristige Zinstermingeschäfte handeln. OTC-Derivate sind zum Beispiel Forward Rate Agreements.


Langfristige schuldenbasierte Finanzprodukten haben eine Laufzeit von mehr als einem Jahr. Bei den Wertpapieren handelt es sich um Anleihen. Bei Darlehen spricht man nach internationalen Rechnungslegungsstandards auch von Zahlungsmitteläquivalenten. Börsengehandelte Derivate sind hier zum Beispiel Anleihefutures und Optionen auf Anleihefutures. OTC-Derivate sind Zinsswaps, Zinscaps und -floors, Zinsoptionen und exotische Derivate.


Aktienbasierte Finanzprodukte

Viele Finanzprodukte haben Aktien als zugrunde liegende Wertschrift. Klassische Aktienfonds, aber auch sogenannte börsengehandelte Fonds wie ETF gehören zu dieser Kategorie. Aber auch strukturierte Produkte wie zum Beispiel Barrier Reverse Convertibles (BRCs) liegen eine oder meist mehrere Aktienoptionen zugrunde. Zu den börsengehandelten Derivaten in dieser Kategorie gehören Aktienoptionen und Aktienfutures. Aktienoptionen werden aber selbstverständlich auch ausserbörslich (OTC) gehandelt.

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