Keynesianismus

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  Was ist der Keynesianismus?

Der Keynesianismus wurde von John Maynard Keynes in den 1930er Jahren gegründet, und ist eine wirtschaftspolitische Theorie der Volkswirtschaftslehre. Bei diesem Ansatz greift der Staat in die Marktwirtschaft ein. Im Grunde genommen geht es darum das Angebot und die Nachfrage, und somit das Marktgleichgewicht zu beeinflussen, um die Wirtschaft zu stabilisieren. In anderen Worten ausgedrückt geht es beim Keynesianismus darum, durch die Gesamtausgaben des Staates die Produktion, Beschäftigung, und Inflation zu steuern.


Jedes Produkt (Gut) oder Dienstleistung wird von Haushalten und Unternehmen nachgefragt. Zum Beispiel benötigt jeder Haushalt eine bestimmte Menge an Lebensmittel. Abhängig von der Nachfrage werden die Anbieter ihr Produkt oder Dienstleistung anbieten. Wird das Produkt oder die Dienstleistung von dem Unternehmen am Markt viel nachgefragt, so wird das Unternehmen auch mehr produzieren und damit auch mehr Mitarbeiter benötigen. Die Mitarbeiter erhalten einen Lohn und können sich daher Produkte und Dienstleistungen leisten und diese ebenso nachfragen. Eine hohe Nachfrage wirkt sich also positiv auf die Produktion der Unternehmen aus. Die Unternehmen können im besten Fall die gesamte Produktionskapazität ausnutzen. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Vollbeschäftigung aus. Eine niedrige Nachfrage führt also dazu, dass Anbieter weniger produzieren können. Ein langfristiger Rückgang der Nachfrage kann zu Entlassungen führen. Durch die Entlassungen sinkt die Kaufkraft der Bevölkerung, und daher auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen weiter.


Im Keynesianismus beeinflusst der Staat genau diesen Mechanismus. Läuft die Wirtschaft schlecht und die Nachfrage sinkt (Rezession), so gibt der Staat Geld aus, um die Nachfrage anzukurbeln. Der Staat soll sparen, wenn die Wirtschaft sehr gut läuft, indem zum Beispiel die Steuern erhöht werden. Der Staat soll sich also antizyklisch verhalten. 

Foto von John Maynard Keynes

John Maynard Keynes, Quelle: www.history-biography.com

Gegner des Keynesianismus – der Monetarismus

Der Gegenentwurf des Keynesianismus ist der Monetarismus. Der Monetarismus besagt, dass sich Eingriffe in die Wirtschaft negativ auswirken können (Inflation). Im Mittelpunkt des Monetarismus steht die Steuerung der Geldmenge. Anhänger des Monetarismus gehen davon aus, dass der Markt in der Lage ist, ein neues Gleichgewicht ohne jeglichen Eingriff herzustellen. Unternehmen und Investoren, die in Verfolgung ihres eigenen Interesses von niedrigeren Inputpreisen profitieren, würden nach einem weit verbreiteten Konjunkturabschwung die Produktion und die Preise wieder ins Gleichgewicht bringen, sofern sie nicht anderweitig daran gehindert würden.


Keynes war der Ansicht, dass die Grosse Depression diese Theorie zu widerlegen schien. Die Produktion war niedrig, und die Arbeitslosigkeit blieb während dieser Zeit hoch. Keynes lehnte die Vorstellung ab, dass die Wirtschaft zu einem natürlichen Gleichgewichtszustand zurückkehren würde. Stattdessen vertrat er die Ansicht, dass in Rezessionen der Pessimismus der Unternehmen und bestimmte Merkmale der Marktwirtschaft die wirtschaftliche Schwäche noch verstärken und die Gesamtnachfrage weiter einbrechen lassen würden. Aus diesem Grund ist ein Eingriff des Staats notwendig.

Vor- und Nachteile des Keynesianismus

Ein Vorteil des Keynesianismus ist, dass der Fokus auf der Vollbeschäftigung liegt. In der Vergangenheit hat die Anwendung des Keynesianismus sich während starker Rezessionen stabilisierend auf die Wirtschaft ausgewirkt.


Der Nachteil des Keynesianismus ist die Verschuldung des Staates. Bei starker Staatsverschuldung kann es notwendig werden, dass der Staat Geld drucken muss, um die Schulden zu begleichen. Dies kann zu einer Inflation führen. Nachdem der Staat Geld ausgegeben hat muss der Staat sparen, was zu Steuererhöhungen führt, sobald sich die Wirtschaft wieder erholt hat. Der Staat soll sich antizyklisch verhalten. Dafür wird es notwendig den Konjunkturzyklus genau zu ermitteln, was nicht möglich ist.

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