Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)

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Was ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis? 

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) vergleicht den Preis einer Aktie (Aktienkurs eines Unternehmens) mit den Einnahmen/Umsatz des Unternehmens. Somit ist das KUV eine weitere Aktienkennzahl (s. auch Kurs-Gewinn-Verhältnis), und gibt an, wie die Finanzmärkte jede Geldeinheit an erwirtschaftetem Umsatz eines Unternehmens bewerten. In anderen Worten ausgedrückt gibt das KUV an, wie viel ein Anleger bereit ist, für einen Franken Umsatz pro Aktie zu bezahlen.


Ein niedriges Verhältnis könnte bedeuten, dass die Aktie unterbewertet ist, während ein überdurchschnittlich hohes Verhältnis darauf hinweisen könnte, dass die Aktie überbewertet ist. Hierbei sollte man als Referenz Kurs-Umsatz-Verhältnisse aus der gleichen Branche betrachten. Fällt das KUV im Vergleich zu den KUV der Konkurrenzunternehmen niedrig aus, sind in der Regel auch die Aktien günstig.

Berechnung des Kurs-Umsatz-Verhältnisses (KUV)

Das KUV kann entweder berechnet werden, indem die Marktkapitalisierung des Unternehmens durch den Gesamtumsatz über einen bestimmten Zeitraum (in der Regel zwölf Monate) geteilt wird, oder, indem der Aktienkurs durch den Umsatz pro Aktie geteilt wird. Der Umsatz pro Aktie kann berechnet werden, indem der Umsatz eines Unternehmens durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien geteilt wird.


Der typische Zwölfmonatszeitraum, der für das KUV verwendet wird, sind in der Regel die letzten vier Quartale (auch als "trailing 12 months" oder TTM bezeichnet) oder das letzte beziehungsweise aktuelle Geschäftsjahr. Ein KUV das auf prognostizierten Umsätzen für das laufende Jahr beruht, wird als Forward-KUV bezeichnet.


Abbildung der Formel zur Berechnung des Kurs-Umsatz-Verhältnisses

Beispiel zur Berechnung des Kurs-Umsatz-Verhältnisses

Ein Unternehmen X hat im Jahr 2020 einen Umsatz von CHF 50 Millionen erwirtschaftet. Die Marktkapitalisierung beträgt CHF 190 Millionen. Die Aktie des Unternehmen Y hat einen Aktienkurs von CHF 405 und der Umsatz je Aktie beträgt CHF 70.


Abbildung des Beispiels zur Berechnung des Kurs-Umsatz-Verhältnisses


Das KUV von Unternehmen X beträgt 3,8 und das KUV von Unternehmen Y 5,7. Sind die Unternehmen in der gleichen Branche tätig, so können die Kurs-Umsatz-Verhältnisse verglichen werden. Die Aktien von Unternehmen X sind in diesem Fall mit Blick auf das KUV günstiger als die des Unternehmens Y.  Generell werden Aktien, die ein KUV unter 1 aufweisen, als sehr günstig bezeichnet. Allerdings sollte der Vergleich immer auf Branchenebene durchgeführt werden, da für jede Branche unterschiedlich hohe Kurs-Umsatz-Verhältnisse üblich sein können. 

Vor- und Nachteile des Kurs-Umsatz-Verhältnisses 

Das KUV kann Vorteile gegenüber dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) haben. Bei zum Beispiel sehr jungen Unternehmen werden selten Gewinne erzielt. Hier kann das KUV als Alternative zum KGV verwendet werden. Das KUV ermöglicht eine Bewertung eines Unternehmens unabhängig von den Gewinnen. Das KUV ist auch sehr hilfreich, wenn Unternehmen Verluste machen. Es ist nämlich nicht auszuschliessen, dass es sich lohnt in ein Unternehmen zu investieren, welches aktuell Verluste macht, z. B. wenn es sich um ein Wachstumsunternehmen handelt, welches hohe Investitionen für künftiges Wachstum tätigt. Amazon erwirtschaftete beispielsweise lange keine namhaften Gewinne, da es alle Erträge in das eigene Wachstum investierte. Dennoch hätte sich eine Investition durchaus ausgezahlt. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich der Umsatz weniger einfach beeinflussen lässt als der Gewinn.


Ein Nachteil des KUV ist, dass es nur den Umsatz und nicht die Gewinne berücksichtigt. Denn es gibt auch beim Umsatz Möglichkeiten diesen zu beeinflussen z. B. wenn durch hohe Rabatte zwar der Umsatz gesteigert wird, obwohl dies für das Unternehmen schädlich sein könnte, da die Gewinnmargen und dadurch die Gewinne pro verkaufte Einheit schrumpfen. Ein Vergleich zwischen unterschiedlichen Branchen sollte nicht durchgeführt werden, da nicht jede Branche Umsätze in einem gleichen Mass zu Gewinnen umwandeln kann. Zusätzlich ignoriert die Kennzahl die Schulden der Unternehmen. Das Unternehmenswert-Umsatz-Verhältnis zum Beispiel berücksichtigt die Schulden eines Unternehmens. Ein guter Investor berücksichtigt deshalb nicht nur eine einzelne Kennzahl bei der Bewertung von Unternehmen, sondern das Gesamtbild sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht. Daher macht es Sinn, sich durch einen Experten, wie z. B. einen unabhängigen Vermögensverwalter, unterstützen zu lassen.

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