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Key-Performance-Indicators (KPIs) werden berechnet, um z. B. die langfristige Gesamtleistung eines Unternehmens zu bewerten. KPIs helfen insbesondere dabei die strategischen, finanziellen und operativen Leistungen eines Unternehmens zu bestimmen, insbesondere im Vergleich zu anderen Unternehmen desselben Sektors. KPIs können finanzieller Art sein, wie z. B. der Nettogewinn (oder das Endergebnis, die Bruttogewinnmarge), die Einnahmen abzüglich bestimmter Ausgaben oder das aktuelle Verhältnis kurzfristiger Vermögenswerte (Liquidität und Barmittelverfügbarkeit) gegenüber kurzfristigen Verbindlichkeiten. Kundenorientierte KPIs konzentrieren sich im Allgemeinen auf die Effizienz pro Kunde, die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung. Prozessorientierte KPIs zielen auf die Messung und Überwachung der betrieblichen Leistung im gesamten Unternehmen ab. KPIs gibt es also für sämtliche Funktionen (Management, Finanzen, Vertrieb, Marketing, Personal, IT etc.). Im Allgemeinen messen und verfolgen Unternehmen KPIs mit Hilfe von Business-Analytics-Software und Reporting-Tools.


Ein Finanz-KPI hilft einem Unternehmen auch intern dabei Ziele auf Basis von Zahlen festzusetzen und zu kontrollieren. Finanzkennzahlen unterstützen damit die Controlling Abteilung zur Messung, Kontrolle und Optimierung von Umsätzen, Kosten, Gewinnen und Cashflows. Leistungskennzahlen, die sich auf die Finanzen beziehen, konzentrieren sich in der Regel auf Einnahmen und Gewinnspannen. Der Reingewinn ist die bewährteste und wahrhaftigste der gewinnbasierten Messungen. Er stellt den Betrag der Einnahmen dar, der als Gewinn für einen bestimmten Zeitraum verbleibt, nachdem alle Ausgaben, Steuern und Zinszahlungen des Unternehmens für denselben Zeitraum berücksichtigt wurden.

Nettogewinnspanne

Die Gewinnspanne (auch Gewinnmarge genannt) ist eine der am meisten verwendeten Rentabilitätskennzahlen. Die Kennzahl misst, inwiefern ein Unternehmen Geld einbringt, indem sie angibt, wie viel Prozent des Umsatzes als Gewinn übrig bleibt. Somit ist die Gewinnspanne ein Indikator für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens, des Wachstumspoten-zials und im weiteren Sinne für die Fähigkeiten des Managements.

Liquiditätskennzahlen

Um Unternehmen zu analysieren, verwenden Analysten unter anderen die folgenden Kennzahlen: Die Cash Ratio oder Barliquidität (Liquidität 1. Grades), Quick Ratio oder Acid-Test-Ratio (Liquidität 2. Grades) und die Current Ratio (Liquidität 3. Grades) werden auch als Liquiditätsgrade bezeichnet, welche zeigen, ob ein Unternehmen zahlungs-fähig ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist eine Kennzahl, die von Anlegern oder Analysten zur Bewertung eines Unternehmens beziehungsweise einer Aktie sehr häufig verwendet wird, da sie durch ihre Einfachheit besticht. Sie gibt das Verhältnis des aktuellen Aktienkurses zum Gewinn pro Aktie (EPS) an. Anhand des KGV kann festgestellt werden, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist.

Gewinnrendite

Die Gewinnrendite ist der Kehrwert des Kurs-Gewinn-Verhältnisses und ist ein Indikator für den Wert einer Aktie. Dabei bezieht sich die Gewinnrendite auf den Gewinn des letzten 12-Monats-Zeitraums, geteilt durch den aktuellen Marktpreis pro Aktie. Damit zeigt die Gewinnrendite den Prozentsatz des Gewinns pro Aktie eines Unternehmens an. Anleger können die Gewinnrendite verwenden, um zu ermitteln ob bestimmte Aktien über- oder unterbewertet sind.

Free-Cashflow Rendite

Die Free Cashflow (FCF) Rendite ist eine Solvabilitätskennzahl. Die Kennzahl vergleicht den freien Cash Flow, den ein Unternehmen voraussichtlich erwirt-schaften wird mit seinem Marktwert. Die gängigste Methode zur Berechnung der FCF Rendite besteht darin, den freien Cash Flow durch die Markt-kapitalisierung zu teilen, da diese Zahl allgemein verfügbar ist. Die FCF Rendite ähnelt der Gewinnrendite.

Kapitalrendite

Die Kapitalrendite (Return on Investment) wird verwendet, um die Effizienz oder Rentabilität einer Investition zu berechnen. Zugleich kann die Zahl zum Vergleich der Effizienz verschiedener Investitionen genutzt werden. Zur Berechnung des ROI wird der Ertrag einer bestimmten Investition ins Verhältnis zu ihren Kosten gesetzt. In anderen Worten ausgedrückt misst die Kennzahl die Rentabilität des eingesetzten Kapitals eines Unternehmens.

Kurs-Umsatz-Verhältnis

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) ver-gleicht den Preis einer Aktie (Aktienkurs eines Unternehmens) mit den Einnahmen bzw. dem Umsatz des Unternehmens. Somit ist das KUV eine weitere Aktienkennzahl, und gibt an, wie die Finanzmärkte jede Geldeinheit an erwirtschaftetem Umsatz eines Unter-nehmens bewerten. In anderen Worten ausgedrückt gibt das KUV an, wie viel ein Anleger bereit ist, für einen Franken Umsatz pro Aktie zu zahlen.

ROE und ROA

Die Eigenkapitalrendite (ROE) und Gesamtkapitalrendite (ROA) geben an, wie profitabel ein Unternehmen im Verhältnis zu seinem Vermögen ist. Die Eigenkapitalrendite und die Gesamt-kapitalrendite sind zwei der wichtigsten Messgrössen, um zu beurteilen wie effizient das Managementteam eines Unternehmens das ihm anvertraute Kapital verwaltet. Das Hauptunter-scheidungsmerkmal zwischen ROE und ROA ist der finanzielle Leverage (Anteil an Fremdkapital des Gesamtkapitals) bzw. die Verschuldung.

Kurs-Buchwert-Verhältnis

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis setzt den Kurs einer Aktie ins Verhältnis zum Buchwert bzw. Eigenkapital der Aktie und gibt Auskunft über die Bewertung eines Unternehmens. Ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis niedrig, so ist das Unternehmen oftmals günstig bewertet. Ein niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis könnte jedoch auch bedeuten, dass im Aktienkurs bereits negative Informationen eingepreist sind, welche noch nicht im Buchwert enthalten sind. Der Buchwert pro Aktie wird gemessen, indem das Eigenkapital durch die Anzahl der Wertpapiere des Unternehmens geteilt wird.

Kundenorientierte KPIs konzentrieren sich im Allgemeinen auf die Effizienz pro Kunde, die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung.


Der Customer Lifetime Value (CLV) gibt den Gesamtbetrag an, den ein Kunde während der gesamten Geschäftsbeziehung für Produkte und Dienstleistungen ausgeben wird.


Die Kundenakquisitionskosten (Customer Acquisition Cost, CAC) hingegen stellen die gesamten Vertriebs- und Marketingkosten dar, die erforderlich sind, um einen neuen Kunden zu gewinnen. Durch den Vergleich von CAC und CLV können Unternehmen die Effektivität ihrer Kundenakquisitionsbemühungen messen.


Kundenbezogene KPIs werden gerne auf Mitarbeiterstufe verwendet, um deren Anreize und Effizienz zu steigern, sind jedoch gerade in der Finanzberatung auch kritisch zu betrachten, da oftmals ein Interessenkonflikt zwischen Kundeninteresse und dem Erfüllen von KPIs z. B. zum Erreichen von Bonuszielen besteht.


Prozessmetriken dienen der Messung und Überwachung der betrieblichen Leistung im gesamten Unternehmen.


Indem beispielsweise die Anzahl der fehlerhaften Produkte durch die Gesamtzahl der produzierten Produkte dividiert wird, können Unternehmen den Prozentsatz der fehlerhaften Produkte messen. Natürlich ist es das Ziel, diese Zahl so niedrig wie möglich zu halten.


Die Durchlaufzeit hingegen gibt die Gesamtzeit an, die für die Durchführung eines bestimmten Prozesses benötigt wird. Der Durchsatz eines Drive-In-Restaurants kann beispielsweise messen, wie lange es dauert, einen durchschnittlichen Kunden zu bedienen - vom Zeitpunkt der Bestellung bis zur Abholung des Essens durch die Kundschaft.

Heutzutage werden sämtliche Medien und Plattformen für das Marketing genutzt. Auch in diesem Bereich werden KPIs verwendet, um die Leistung zu messen. Auf YouTube zum Beispiel werden die Anzahl der Videoaufrufe und Anzahl der Abonnenten gezählt. Die Anzahl der Abonnenten ist ebenso wichtig auf Plattformen wie Facebook, LinkedIn und Instagram (Follower). Hier wird auch die Demografie der Kunden analysiert, um festzustellen, wer sich für die Produkte/Dienstleistungen interessiert. Google Analytics verwendet die KPIs Sitzungen und Nutzer, Absprungrate, Nutzer nach Geschlecht, Seiten pro Sitzung und Verweildauer sowie die vertikale Scrolltiefe in Prozent (25%, 50%, 75% und 100%) pro Seite.

Gefahren von KPIs in der Finanzbranche

Oft haben Finanzberater klare Verkaufsziele als KPIs. Deshalb sehen sich z. B. Bank- oder Versicherungsangestellte an der Front gezwungen eine vordefinierte Produktpalette zu verkaufen, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Je höher der Verdienst dieser Finanzprodukte für das Unternehmen, desto höher die Anreize. Somit werden Berater unweigerlich zu Verkäufern oder irgendwann einen anderen Job suchen müssen. Wenn man mit einem Finanzdienstleister spricht, hilft es zu hinterfragen: Ist das Gespräch wirklich ein Beratungsgespräch oder eher ein Verkaufsgespräch? Hier kann ein unabhängiger Anlageberater  oder Finanzberater ohne Interessenkonflikte Abhilfe schaffen.

Einige weitere Nachteile bei der Verwendung von KPIs sind:


  • Die KPIs von unterschiedlichen Unternehmen sind nur bedingt vergleichbar (z. B. gleiche Branche).
  • KPIs benötigen eine längere Zeitspanne, um aussagekräftige Daten zu liefern.
  • KPIs erfordern eine ständige Überwachung und eine genaue Nachverfolgung, um nützlich zu sein.
  • Sie eröffnen den Managern die Möglichkeit, die KPIs zu "manipulieren".
  • Die Qualität sinkt tendenziell, wenn Manager sich zu sehr auf Produktivitäts-KPIs konzentrieren (extrinsische statt intrinsische Motivation).
  • Mitarbeitende können zu sehr unter Druck gesetzt werden, wenn deren Vorgesetzte speziell auf KPIs abzielen.

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