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Der Piotroski F-Score ist eine Punkteskala von 0 bis 9, der die neun Kriterien widerspiegelt, die zur Bestimmung der Finanzkraft eines Unternehmens verwendet werden. Der Piotroski F-Score wird verwendet, um die Aktien bzw. Unternehmen mit dem besten Wert zu identifizieren, wobei 9 für die Unternehmen mit der besten Rentabilität, Finanzierung und Effizienz steht. 0 hingegen bedeutet eine äusserst schlechte Rentabilität, Finanzierung und Effizienz eines Unternehmens nach dem Piotroski F-Score.


Der Piotroski F-Score ist nach dem Stanford Professor für Rechnungslegung Joseph Piotroski benannt, der auch die Skala entwickelt hat. Zur Bestimmung der Skala werden die Rechnungslegungergebnisse des Unternehmens für die letzten Perioden (Jahre) analysiert. Für jede erfüllte Voraussetzung der ausgewählten Finanzkennzahlen wird ein Punkt vergeben und anschliessend addiert, um die profitabelsten Unternehmen zu ermitteln.

Der Piotroski F-Score fokussiert sich auf die folgenden drei Teile: Rentabilität, Finanzierung und Effizienz. Sollten die Kriterien erfüllt sein, so wird dem Unternehmen ein Punkt gegeben. Falls das Kriterium nicht erfüllt ist, wird kein Punkt hinzugerechnet. Es werden jedoch keine Punkte abgezogen.


Rentabilität

Für die Rentabilität verwendet der Piotroski F-Score vier Kriterien bzw. Finanzkennzahlen:

  • Positives Nettoeinkommen
  • Positive Gesamtkapitalrendite (ROA) im laufenden Jahr
  • Positiver operativer Cashflow im laufenden Jahr
  • Cashflow aus der Geschäftstätigkeit ist grösser als das Nettoeinkommen


Verschuldung, Liquidität und Mittelherkunft

Finanzkennzahlen für die Verschuldung, Liquidität und Mittelherkunft beim Piotroski F-Score sind:

  • Geringere Verschuldung: Geringere langfristige Verschuldung im aktuellen Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr (Änderung der Hebelwirkung)
  • Mehr Liquidität: Höhere Umlaufquote / Working Capital in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr - Änderung der Liquidität 3. Grades
  • Keine Verwässerung: Im letzten Jahr wurden keine neuen Aktien ausgegeben

 

Betriebseffizienz

Die Finanzkennzahlen für die betriebliche Effizienz umfassen:

  • Eine höhere Bruttomarge im Vergleich zum Vorjahr
  • Eine höhere Umschlagshäufigkeit der Aktiva im Vergleich zum Vorjahr

Erreicht ein Unternehmen die Punktzahl von 8 oder 9 so ist es ein gutes Unternehmen, während ein Unternehmen mit einer Punktzahl von 0 bis 2 als aktuell schwach beziehungsweise als insolvenzgefährdet bezeichnet wird. In seiner Forschung veröffentliche Piotroski im Jahr 2000, Value Investing: The Use of Historical Financial Statement Information to Separate Winners from Losers, dass die Piotroski F-Score-Methode zwischen 1976 und 1996 eine jährliche Rendite von 23 % erbracht hätte, wenn die erwarteten Gewinner gekauft und die erwarteten Verlierer verkauft worden wären. Hätte man nur die Gewinner nach Piotroski F-Score gekauft, hätte dies immerhin noch eine beträchtliche Überrendite von 13.4 % gegenüber dem Markt ergeben.

Abgesehen davon, dass mit dem Piotroski F-Score Unternehmen der gleichen Branche verglichen werden können, kann der Piotroski F-Score auch dabei helfen, nach bestimmten Unternehmen mit einem hohen Score zu suchen. Es gibt mittlerweile einige Plattformen, die den Piotroski F-Score abbilden, so kann nach dem höchsten Piotroski F-Score gefiltert werden. Dadurch können eventuell Unternehmen entdeckt werden, welche vorher nicht im Interesse des Anlegers waren.


Ebenso kann mit Hilfe des Piotroski F-Scores das eigene Portfolio geprüft werden. Dabei dient der Score zur Kurzanalyse. Die Analyse kann mögliche Negativentwicklungen aufzeigen. Beim Investieren lohnt es sich, das Portfolio regelmässig zu überprüfen und sich von Unternehmen zu trennen, welche die Voraussetzungen nicht mehr erfüllen - hier kann es sich lohnen, einen Profi anzustellen, der die Zahlen auch korrekt interpretieren kann.

Wie bei jedem Anlagesystem bedeutet die Betrachtung der Ergebnisse in der Vergangenheit natürlich nicht, dass es auch in Zukunft so gut funktionieren wird.


Der Piotroski F-Score eignet sich nicht für jede Aktie oder jedes Unternehmen. Zum Beispiel können Start-ups die definierten Kriterien nur schwer erfüllen. Somit ist der Piotroski F-Score nur bei etablierten Unternehmen anwendbar und auch aussagekräftig.


Der Piotroski-Score kann nur die Qualität des Unternehmens bewerten. Der F-Score sagt aber nicht aus, ob der aktuelle Aktienkurs mit der Qualität im Einklang ist. Um dies herauszufinden, muss man eine Unternehmensbewertung vornehmen. Zudem kann der Piotroski F-Score stark schwanken. Deswegen sollte der Score nie als einziges Analysewerkzeug verwendet werden. Die Analyse von Aktien sollte anhand mehrerer Indikatoren durchgeführt werden und kann unter Umständen sehr komplex sein. Es lohnt sich deshalb, einen guten Vermögensverwalter mit der Verwaltung des Wertschriftenportfolios zu beauftragen. Dieser analysiert nicht nur die Qualität des Unternehmens, sondern auch die Bewertung im Vergleich zum eigentlichen inneren Wert des Unternehmens.

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