Wachstumsorientiertes Investieren

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Was ist Growth Investing (wachstumsorientiertes Investieren)?

Wachstumsorientiertes Investieren ist besser bekannt unter dem englischen Begriff des «Growth Investing». Dabei handelt es sich um eine Anlagestrategie, bei welcher der Fokus auf dem Wachstum des Anlagekapitals liegt. Dabei wird in Aktien von Unternehmen investiert, die ihren Konkurrenten etwas voraushaben. Wachstumsaktien sind Aktien von Unternehmen, die zum Beispiel noch relativ klein und jung sind und deren erwartete Erträge im Vergleich zur ihrem Wirtschaftssektor, der Konkurrenz oder auch dem Gesamtmarkt, überdurchschnittlich wachsen. Oft sind diese Unternehmen in der Lage zu expandieren, was ein grosses Renditepotenzial birgt. Bei der Auswahl der Aktien verwenden Growth-Investoren oft Kennzahlen wie das zukünftige Gewinnwachstum, Gewinnspannen, die Eigenkapitalrendite (ROE) und die Aktienkursentwicklung.


Growth Investing kann sehr lukrativ sein, vorausgesetzt die erwarteten Gewinne werden auch tatsächlich realisiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass die erwarteten Gewinne nicht realisiert werden können, stellt beim Growth Investing das Risiko dar. Neben dem Growth Investing gibt es auch z. B. die Anlagestrategie des Value Investing. Bei dieser Strategie werden Aktien ausgewählt, die möglicherweise unter ihrem Wert oder sogar unter dem Buchwert gehandelt werden.


Zu den bekanntesten Growth-Investoren gehören Peter Lynch, Philip Fisher, Thomas Rowe Price Jr. und T. Rowe Price.

Growth-Investoren investieren, wie der Name bereits vermuten lässt, hauptsächlich in Wachstumsaktien. Wachstumsaktien sind Aktien von Unternehmen, welche ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft haben. Der Fokus liegt generell auf Branchen und Unternehmen, in denen neue Technologien und Dienstleistungen entwickelt werden, also Industrienischen, die über ein Expansionspotenzial verfügen. Growth-Investoren realisieren ihren Gewinn durch den Kapitalzuwachs der Aktie und üblicherweise nicht durch Dividenden. Oft zahlen Wachstumsunternehmen keine Dividenden aus, sondern reinvestieren die Dividenden in das Unternehmen, da dies bei hohem Wachstum meist profitabler ist, als wenn Gewinne ausgeschüttet werden würden. Beispiele für Wachstumsunternehmen sind die sogenannten FAANG-Unternehmen Meta (ehem. Facebook), Apple, Amazon, Netflix und Google.


Wie bereits erwähnt, sind Wachstumsunternehmen oft junge, und innovative Unternehmen, die in der Lage sind zu expandieren. Wie die oben genannten Beispiele jedoch zeigen, kann sich das Wachstum noch lange fortsetzen auch wenn die Unternehmen längst nicht mehr jung bzw. klein sind. Technologieunternehmen und Schwellenländer werden üblicherweise mit Growth-Investing in Verbindung gebracht, da ihre Aktienpreise oft höher sind als es ihre Gewinne oder Buchwerte vermuten lassen würden. Wachstumsaktien sehen daher oft teuer aus und werden mit einem hohen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gehandelt, aber solche Bewertungen können tatsächlich billig sein, wenn das Unternehmen weiterhin schnell wächst, was wiederum die Erträge und somit meist auch den Aktienkurs nach oben treiben kann. Da die Anleger einen hohen Preis für eine Wachstumsaktie zahlen, der auf Erwartungen beruht, können Wachstumsaktien dramatische Einbrüche erleben, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden. Weitere Anlageformen, die eine wachstumsorientierte Anlagestrategie verfolgen, sind Erholungsaktien, Blue Chips, oder das nutzen besonderer Situationen.

Beim Growth-Investing muss der Anleger umfangreiche Nachforschungen anstellen, um Unternehmen zu finden, die das Potenzial haben schnell zu wachsen und anschliessend fähig sind mit den grösseren, bereits bestehenden Unternehmen zu konkurrieren. Dabei müssen objektive und subjektive Faktoren beachtet werden. Ein guter Vermögensverwalter kann Sie bei der Auswahl solcher Aktien sehr gut unterstützen. Folgende Faktoren helfen bei der Auswahl von Unternehmen, die ein Wachstum des Anlagekapitals bieten könnten:


  • Innovation, einzigartige Produktlinien, Zugang zu speziellen Technologien (Patente)
  • Keine Dividenden
  • Historisches Gewinnwachstum in den letzten 5-10 Jahren. Dabei sollte der Gewinn pro Aktie (EPS) in Relation zur Grösse des Unternehmens betrachtet werden.
  • Starkes zukünftiges Ertragswachstum: Hier gilt es die Gewinnmitteilungen des Unternehmens zu analysieren.
  • Starke Gewinnspannen: Die Gewinnspanne wird berechnet, indem alle Ausgaben vom Umsatz abgezogen (ausser Steuern) und durch den Umsatz geteilt werden. Übertrifft ein Unternehmen im Allgemeinen seinen Fünfjahresdurchschnitt der Gewinnspannen vor Steuern - sowie die seiner Branche -, so ist es ein guter Wachstumskandidat.
  • Hohe Eigenkapitalrendite (ROE): Die ROE gibt an, wieviel Gewinn ein Unternehmen mit dem von den Aktionären investierten Geld sowie den einbehaltenen Gewinnen erwirtschaftet. Eine stabile oder steigende Eigenkapitalrendite kann darauf hindeutet, dass das Management gute Arbeit leistet, indem es die Investitionen der Aktionäre rentabel macht und das Unternehmen effizient führt.
  • Starke Aktienperformance: Eine Wachstumsaktie sollte allgemein in der Lage sein sich in 5 Jahren zu verdoppeln, was einer annualisierten geometrische Rendite von knapp 15% pro Jahr entspricht.

Wachstumsaktien unterscheiden sich von Value-Aktien. Anleger erwarten, dass Wachstumsaktien aufgrund des starken Wachstums des zugrundeliegenden Unternehmens auch ein erhebliches Wachstum des Anlagekapitals erzielen. Diese Erwartung kann dazu führen, dass diese Aktien aufgrund ihres allgemein hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) überbewertet erscheinen.

Im Gegensatz dazu werden Value-Aktien oft unterbewertet oder vom Markt ignoriert, können aber letztlich an Wert gewinnen. Die Anleger versuchen auch von den Dividenden zu profitieren, die sie in der Regel ausschütten. Value-Aktien werden in der Regel mit einem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gehandelt.

Manche Anleger versuchen zur Diversifizierung sowohl Wachstums- als auch Value- bzw. Substanzwerte in ihr Portfolio aufzunehmen. Andere ziehen es vor sich zu spezialisieren, indem sie sich mehr auf Value oder Growth konzentrieren. Grundsätzlich sind die beiden Anlagestile nicht zwingend widersprüchlich oder gegensätzlich, denn auch günstig bewertete Value-Aktien können ein hohes Wachstum aufweisen, womit Wachstumsaktien nicht immer zwingend hoch bewertet sein müssen.

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