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Das Z-Faktor-Modell (auch als Altmanscher Z-Faktor, Altman Z-Score bekannt) ist das Ergebnis eines Bewertungsmodells für Unternehmen. Es handelt sich um einen Kreditwürdigkeitstest. Das Z-Faktor Modell misst die Konkurswahrscheinlichkeit eines börsennotierten Produktionsunternehmens. Somit kann ein Investor durch das Z-Faktor-Modell Informationen über die Insolvenzgefährdung eines Unternehmens erhalten. Das Z-Faktor-Modell ist eine Abwandlung des traditionellen Z-Scores der Statistik. Zudem ist das Z-Faktor-Modell ein Teil der Grundlage des Credit Ratings. Im Allgemeinen verwendet das Modell die Rentabilität, die Verschuldung, die Liquidität, die Solvenz und die Aktivität eines Unternehmens, um vorherzusagen, ob ein Unternehmen eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, insolvent zu werden. Die Bestimmung des Z-Faktor-Modells basiert auf verschiedenen Finanzkennzahlen, welche gewichtet werden.
Das Z-Faktor-Modell wurde im Jahr 1967 von dem Finanzprofessor Edward Altman (NYU Stern) erfunden. Die Formel wurde immer wieder getestet. Altman untersuchte im Zeitraum von 1969 bis 1975 86, im Zeitraum von 1976 und 1995 110, und im Zeitraum von 1996 und 1999 120 insolvenzgefährdete Unternehmen, mit dem Ergebnis, dass der Altman Z-Score eine Genauigkeit von 82% bis 94% aufweist. 2012 veröffentlichte er eine aktualisierte Version, den Altman Z-Score Plus. Der Altman Z-Score Plus bezieht sich auf öffentliche und private Unternehmen, produzierende und nicht-produzierende Unternehmen, sowie US-amerikanische und nicht-amerikanische Unternehmen.
Nachteile des Verfahrens sind, dass zum Beispiel die Aussagekraft des Verfahrens für junge Unternehmen stark eingeschränkt ist, da die Finanzkennzahlen von jungen Unternehmen nicht gleich zu interpretieren sind. So weisen junge Unternehmen zum Beispiel kaum
Gewinne auf. Zudem basiert das Verfahren nicht auf
Cashflows. Ein hoher Altman Z-Score weist also nicht darauf hin, dass ein Unternehmen fähig ist Cashflows zu generieren. Cashflows sind aber wichtig in Bezug auf die Solvenz eines Unternehmens.
Wie bereits erwähnt basiert die Berechnung des Altman Z-Scores auf fünf Unternehmenskennzahlen, die anhand von Faktoren gewichtet werden. Die Formel zur Berechnung des Altman Z-Scores lautet wie folgt:
Altman Z-Score = 1,2*A + 1,4*B + 3,3*C + 0,6*D + 1,0*E
wobei:
A = Working Capital (Betriebskapital) / Gesamtkapital
B = Gewinnrücklagen / Gesamtkapital
C = EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) / Gesamtkapital
D = Marktkapitalisierung / Gesamtverbindlichkeiten
E =
Umsatz / Gesamtkapital
Ursprünglich bedeutete ein Wert unter 1,8, dass das Unternehmen wahrscheinlich in Konkurs gehen wird, während Unternehmen mit einem Wert über 3 wahrscheinlich nicht in Konkurs gehen werden. Anleger können also durch die Anwendung des Z-Faktor-Modells in Erwägung ziehen, eine
Aktie zu kaufen, wenn ihr Altman Z-Score-Wert näher bei 3 liegt, und eine Aktie zu verkaufen oder zu leerverkaufen, wenn der Wert näher bei 1,8 liegt. In den letzten Jahren stellte sich aber heraus, dass ein Z-Score von 0 bereits ein Anzeichen für finanzielle Schwierigkeiten ist. In einer 2019 gehaltenen Vorlesung mit dem Titel "50 Years of the Altman Score" (50 Jahre Altman Score) stellte Professor Altman selbst fest, dass neuere Daten zeigen, dass 0 - und nicht 1,8 - der Wert ist, bei dem sich Anleger Sorgen um die Finanzkraft eines Unternehmens machen sollten. Die Vorlesung kann kostenlos auf YouTube angesehen werden. Ein Wert zwischen 0 und 1.8 Punkte stellt also ein hohes Risiko dar, ein Wert zwischen 1,8 und 3 Punkten ein moderates Risiko, während ein Wert von 3 oder mehr Punkten ein niedriges Risiko darstellt.
Das Z-Faktor-Modell basiert auf fünf Unternehmenskennzahlen die im Folgenden kurz erläutert werden.
Die Berechnung des Altman Z-Scores im Jahr 2007 deutete darauf hin, dass die Insolvenzwahrscheinlichkeiten der Unternehmen zugenommen hatten. Der Median des Altman-Z-Scores lag damals bei 1,81. Die Zahl deutete auf eine Krise hin, die auf zahlungsunfähigen Unternehmen basiert. Allerdings war dies nicht der Ursprung der Finanzkrise, sondern hypothekarisch gesicherten Wertpapiere. Trotzdem kam es 2009 zu den zweithöchsten Zahlungsausfällen der Geschichte der Unternehmen.
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