Januar Effekt

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Der Januar Effekt ist die Hypothese, dass im Januar die Aktienkurse höher sind, im Vergleich zu den anderen Monaten des Jahres. Ob der Januar Effekt tatsächlich beobachtet werden kann, kommt stark auf den Zeitraum, die Region und Anlageklasse (Small vs. Mid- und Large Caps) an. Eine mögliche Erklärung für den Anstieg ist vermutlich auf Steuereffekte zurückzuführen. Verlustbringende Aktien werden hierfür kurz vor Jahresende verkauft. Die Verluste werden dann mit den Gewinnen verrechnet und so die Höhe der Kapitalertragsteuer gesenkt. Im Januar werden die Aktien wiedergekauft. Eine andere Theorie ist, dass Anleger ihre Bargeldboni vom Jahresende im Januar investieren. Wie andere Marktanomalien und Kalendereffekte wird auch der Januar-Effekt von einigen als Beweis gegen die Hypothese effizienter Märkte angesehen.


Der Januar-Effekt scheint Small Caps stärker zu betreffen als Mid oder Large Caps, da sie weniger liquide sind. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts deuten Daten darauf hin, dass diese Anlageklassen im Januar, insbesondere zur Monatsmitte, eine bessere Performance als der Gesamtmarkt erzielt haben. Der Investmentbanker Sidney Wachtel stellte diesen Effekt erstmals 1942 fest. Der Januar Effekt ist jedoch in den letzten Jahren weniger ausgeprägt, da sich die Märkte anscheinend darauf eingestellt haben.

Abgesehen von der Nutzung von Steuerverlusten und Rückkäufen sowie der Tatsache, dass Anleger Cash-Boni investieren, hat eine weitere Erklärung für den Januar-Effekt mit der Psychologie der Anlegenden zu tun. Die Theorie besagt, dass wohl einige der Ansicht seien, dass der Januar der beste Monat ist, um mit dem Investieren zu starten. Dies ist Vergleichbar mit einem Neujahrsvorsatz.


Eine weitere Erklärung ist das «Window Dressing». Es wird dabei davon ausgegangen dass Fondmanager zum Jahresende Aktien von Top-Performern kaufen und fragwürdige Verlierer verkaufen, damit diese nicht in den Wertschriftenportfolios bzw. ihren Jahresberichten zu sehen sind. Die Fondmanager führen diese Aktivität durch, um ihr Portfolio «aufzuhübschen». Diese Theorie ist allerdings umstritten, da solche Käufe und Verkäufe in erster Linie Large Caps betreffen würden, bei welchen der Januar Effekt ohnehin weniger ausgeprägt ist.


Ausverkäufe zum Jahresende ziehen auch Käufer wie z. B. Value Investoren an, die an den niedrigeren Preisen interessiert sind, da sie wissen, dass die Kursverluste nicht auf den Fundamentaldaten der Unternehmen beruhen. Wenn dies in einem grossen Umfang geschieht, kann dies die Kurse im Januar nach oben treiben.

Ein ehemaliger Direktor der Vanguard Group, Burton Malkiel, welcher auch das Buch «A Random Walk Down Wall Street» geschrieben hat, ist ein Kritiker der Theorie bezüglich des Januar Effekts. Er ist der Meinung, dass saisonale Anomalien wie diese, den Anlegern keine zuverlässigen Chancen bieten. Er behauptet auch, dass der Januar Effekt so gering ist, dass die Transaktionskosten, die erforderlich sind, um ihn auszunutzen, ihn im Grunde unrentabel machen. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass zu viele Menschen versuchen den Januar Effekt zum eigenen Vorteil zu nutzen, sodass er in den Markt eingepreist wird, was ihn dann wiederum zunichtemacht.


Dies ist jedoch eine ständige Diskussion in der Finanzbranche, ob die Märkte nun effizient sind oder eben nicht. Value Investoren gehen z. B. davon aus, dass es immer wieder zu Ineffizienzen kommt, welche genutzt werden können Aktien am Markt unter ihrem inneren Wert zu kaufen. Unabhängig davon ob Märkte effizient oder ineffizient sind, macht es Sinn, sich bei Investitionen auf die einzelnen Unternehmen Fundamentaldaten und qualitative Kriterien zu konzentrieren. Ein guter Vermögensverwalter kann dabei helfen in jeder Marktlage die aussichtsreichsten Anlagemöglichkeiten zu identifizieren.

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