125/250d Adjusted Slope Momentum

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Bei der 125/250d Adjusted Slope (bereinigte Steigung) handelt es sich um einen Momentum-Indikator. Die 125/250d Adjusted Slope Momentum-Stategie wurde vom Hedge Fund Manager Andreas F. Clenow entwickelt. Nachfolgend wird die Strategie einfach verständlich erläutert. Weitere Details sind dem Buch von Andreas F. Clenow zu entnehmen - Stocks on the Move: Beating the Market with Hedge Fund Momentum Strategies.

Momentum-Strategien setzen sich das Ziel von der Fortsetzung eines bestehenden Markttrends zu profitieren. Momentum-Strategien beinhalten in der Regel ein strenges Regelwerk, das auf technischen Indikatoren basiert, die die Einstiegs- beziehungsweise Ausstiegspunkte für bestimmte Wertpapiere vorgeben sollen. Bei dem 125/250d Adjusted Slope Momentum-Indikator handelt es sich um einen solchen Indikator der dabei helfen soll, den richtigen Moment zu finden, um in ein Investment ein- beziehungsweise auszusteigen.


Bei einer Momentum-Strategie geht es also um folgendes: Wenn der Preis einer Aktie (oder eines anderen Finanzinstruments) einen Aufwärtstrend aufweist, so geht der Investor eine Long-Position ein (Long: Kauf der Aktie). Wenn deren Kurs abwärts tendiert wird die entsprechende Position geshortet (Short: Verkauf der Aktie). Die Idee ist also, dass ein Trend im Normalfall für einen gewissen Zeitraum anhält und aus genau diesem Trend soll eine Rendite erwirtschaftet werden.

Momentum-Strategien basieren auf bestimmten Regeln: Für die Entscheidung wann bestimmte Wertpapiere gekauft oder verkauft werden, nutzen Momentum-Investoren technische Indikatoren. In der Abbildung zeigt das Momentum die Stärke der Kursbewegung an. Zur Errechnung des Momentums kann zum Beispiel der aktuelle Kurswert in das Verhältnis zum durchschnittlichen Kursniveaus der Vergangenheit gesetzt werden. Dafür wird ein bestimmter Zeitraum gewählt wie zum Beispiel 3, 6 oder auch 12 Monate. Dies wird zu mehreren Zeitpunkten durchgeführt. Das Ergebnis ist in der Abbildung dargestellt. Ist der Kurs höher als der Durchschnitt des gewählten Zeitraums in der Vergangenheit, so liegt der Wert über der Nulllinie. Ist der Kurs niedriger als der Durchschnitt des gewählten Zeitraums in der Vergangenheit, so liegt der Wert unter der Nulllinie. Sobald der Wert unter die Nulllinie gerät, sollte gemäss dieser Strategie die Aktie verkauft werden. Steigt der Wert wieder über die Nulllinie so sollte die Aktie gekauft werden.

Abbildung Verkaufssignal und Kaufsignal Momentum

Quelle: in Anlehnung an www.comdirect.de

Manche Momentum-Investoren verwenden als Indikator zwei längerfristige gleitende Durchschnitte (MA – Moving Average). Zum Beispiel könnten das ein 50-Tage- und ein 200-Tage-MA sein. In diesem Fall erzeugt der 50-Tage-Durchschnitt über dem 200-Tage-Durchschnitt ein Kaufsignal, während ein 50-Tage-Durchschnitt unter dem 200-Tage-Durchschnitt ein Verkaufssignal erzeugt.


Andere Momentum-Strategien beinhalten eine anlageübergreifende Analyse. Einige Momentum-Investoren analysieren zum Beispiel die Renditekurve von Staatsanleihen, um diese als Momentum-Indikator zu nutzen. Liegt zum Beispiel eine 10-jährige-Rendite einer Staatsanleihe über der 2-jährigen Rendite einer Staatsanleihe, so stellt das in der Regel ein Kaufsignal dar, während eine zweijährige Rendite, die über der 10-jährigen Rendite liegt, ein Verkaufssignal darstellt. Insbesondere der Vergleich der Renditen 2-jähriger und 10-jähriger Staatsanleihen ist ein guter Indikator für Rezessionen. In der Vergangenheit gab es oft eine Rezession, wenn die Rendite der 2-jährigen Staatsanleihen höher waren als die der 10-jährigen - dies nennt man auch eine inverse Zinskurve. Solche Indikatoren können auch Auswirkungen auf die Aktienmärkte haben. Ein guter Vermögensverwalter berücksichtigt diese Faktoren in seinen Analysen und bei Investitionsentscheidungen.


Andere Strategien berücksichtigen sowohl Momentum-Indikatoren, wie auch fundamentale Faktoren. Ein solches System ist zum Beispiel das CAN SLIM. Diese Strategie legt den Schwerpunkt auf den vierteljährlichen und jährlichen Gewinn pro Aktie (EPS). Der Investor sucht im Allgemeinen nach Aktien, die sowohl eine Gewinn- als auch eine Umsatzdynamik aufweisen sowie Aktien mit einer Kursdynamik.

Exkurs : CAN SLIM


CAN SLIM ist ein Akronym. Das Akronym steht für 7 Eigenschaften, die eine Aktie aufweist, wenn diese kurz vor einer starken Wertsteigerung steht:


  • C = Current quarterly earnings – aktuelles Quartalsergebnis: Dabei sollten die Quartalsgewinne im Vergleich zum Vorjahr ca. 20 % höher sein.
  • A = Annual earnings growth – jährliches Gewinnwachstum: Die Wachstumsrate über 3 Jahre sollte mehr als 25 % sein und der ROE sollte höher als 17 % sein.
  • N = New product or service – neue Produkte oder Angebote: Das Unternehmen sollte einen bestimmten Grad an Innovation aufweisen.
  • S = Supply and demand – Angebot und Nachfrage: Bei steigenden Kursen sollte das Handelsvolumen immer noch hoch sein.
  • L = Leader or laggard - Marktführer oder Nachzügler: Marktführer weisen hohe ROE, Gewinnmargen und eine dynamishe Preisentwicklung auf.
  • I = Institutional sponsorship - institutionelle Anleger sind investiert: Wenn institutionelle Anleger mit hohen Investitionssummen die Preisentwicklung unterstützen, könnte das auf ein nachhaltiges Wachstum hinweisen.
  • M = Market direction – Marktrichtung: Der Gesamtmarkt sollte generell gut laufen.


Der 125/250d Adjusted Slope ist ein Momentum-Indikator, der als durchschnittliche jährliche Steigung des Aktienkurses eines Unternehmens über die letzten 125 und 250 Handelstage, berechnet wird. Beim 125/250d Adjusted Slope handelt es sich also um eine Methode, die den Durchschnitt der bereinigten 125-Tage- und 250-Tage-Steigungswerte berechnet. Aus diesem Grund wurde der Indikator so genannt.


Durch die Berechnung des Durchschnitts erhält man einen durchschnittlichen bereinigten Steigungswert. Dieser ist aufgrund der Verwendung des Durchschnittes geglättet, was bedeutet, dass ungewöhnlich grosse Bewegungen im Aktienkurs im Durchschnitt nicht ersichtlich sind. Die Glättung des Durchschnittes ist notwendig, da es viele Kursbewegungen gibt, welche auf aussergewöhnlichen Ereignissen basieren, wie zum Beispiel die Ankündigung einer Übernahme oder positive wie negative Überraschungen bei den Quartals-, Halbjahres- und Jahreszahlen und vieles mehr. Diese Kursbewegungen sind jedoch nicht diejenigen, welche ein Momentum-Investor idealerweise sucht. Solche extremen Kursbewegungen können mit dem 125/250d Adjusted Slope Momentum bereinigt und geglättet werden. Dies bedeutet nichts anderes als das der Momentum-Indikator um die Volatilität bereinigt wird. Somit zeigt dieser Indikator den Trend eines Aktienkurses. Dieser Trend ist letztlich entscheidend für die Kauf- oder Verkaufsentscheidung der Aktie.


Für die Anwendung der Strategie ist es notwendig ein Anlageuniversum festzulegen. Das bedeutet, dass bestimmte Aktien oder andere Finanzinstrumente ausgesucht werden müssen, welche analysiert werden sollen. Momentum-Investoren legen für diese Auswahl bereits bestimmte Regeln fest. Zum Beispiel wählen sie nur Aktien aus bestimmten Branchen, mit einem bestimmten Marktwert, mit einer bestimmten Anzahl an ausstehenden Aktien, mit einem guten Umsatz , mit einem bestimmten freien Cashflow oder anhand anderer Indikatoren aus.


Nach der Auswahl des Anlageuniversums wird zum Beispiel für jeden Monat - oder ein anderer gewählter Zeitraum - für alle Aktien die 125/250d Adjusted Slope berechnet. Anschliessend werden die Unternehmen geordnet nach dieser 125/250d Adjusted Slope - also nach der besten geglätteten Aufwärtsbewegung des Aktienkurs-Momentums. Anschliessend wird anhand dieser Liste entschieden, welche Aktien aus dem Anlageuniversum in das Portfolio aufgenommen werden sollten. Dafür wird auch ein bestimmter Schwellenwert bestimmt. Zum Beispiel könnte man nur Aktien mit einer 125/250d Adjusted Slope, welche höher ist als 35 dem Portfolio hinzufügen. In der Vermögensverwaltung von Estoppey Value Investments wird das 125/250d Adjusted Slope Momentum eingesetzt, um aus dem Anlageuniversum der Value-Aktien diejenigen herauszusuchen, welche das beste Momentum aufweisen.


Gerade Momentum-Strategien brauchen für die korrekte Umsetzung einiges an Fachwissen und sind meist zeitaufwändig sowie komplex. Es kann sich daher auszahlen einen Experten wie z. B. einen unabhängigen Vermögensverwalter zur Umsetzung beizuziehen.

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