Aktienrückkäufe

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Unter einem Aktienrückkauf wird der Kauf der eigenen im Umlauf befindlichen Aktien eines Unternehmens verstanden. Ziel des Aktienrückkaufs ist es, die Anzahl der auf dem freien Markt verfügbaren Aktien zu verringern. Diese Verringerung des Angebots kann dazu führen, dass der Preis der Aktie steigt. Ebenso kann durch einen Aktienrückkauf verhindert werden, dass andere Aktionäre eine Minderheitsbeteiligung übernehmen. Aktienrückkäufe können also verhindern, dass sich andere Unternehmen in das Unternehmen einkaufen. Will ein Unternehmen ein anderes Unternehmen übernehmen, können die eigenen Aktien als Zahlungsmittel verwendet werden. Aktien werden auch für Vergütungszwecke verwendet. Unternehmen belohnen ihre Mitarbeitenden und Führungskräfte häufig mit Aktienprämien und Aktienoptionen. Um Belohnungen und Optionen anzubieten, kaufen Unternehmen Aktien zurück und geben sie an Mitarbeitende und das Management aus. Unternehmen die Aktienrückkäufe durchführen haben in der Regel genug Barmittel für Notfälle zur Verfügung, sodass die Wahrscheinlichkeit wirtschaftlicher Probleme als gering einzuschätzen ist.


Durch einen Aktienrückkauf investiert ein Unternehmen in sich selbst. Mit einem Aktienrückkauf verringert sich die Anzahl der bestehenden Aktien, sodass jede einzelne der verbleibenden Aktien einen grösseren Anteil am Unternehmenswert hat. Man kann sich dies wie einen Kuchen vorstellen: Wenn der Kuchen gleich gross bleibt und durch weniger Stücke geteilt werden muss, sind die einzelnen Stücke grösser. Wenn Aktien unterbewertet sind kann das Unternehmen durch den Rückkauf seinen Anlegern eine Rendite bieten. Der Gewinn pro Aktie (EPS) steigt, während das Kurs-Gewinn-Verhältnis sinkt oder der Aktienkurs steigt.

Bevor ein Aktienrückkauf umgesetzt werden kann, muss dieser in der Hauptversammlung genehmigt werden. In der Schweiz darf das Unternehmen nur frei verwendbares Eigenkapital einsetzen (Art. 659 Abs. 1 OR) und der gesamte Nennwert der Aktien darf 10% des Grundkapitals nicht übersteigen.


Eine Möglichkeit ist es, den Aktionären ein Rückkaufsangebot zu machen. Das Angebot gibt den Aktionären die Möglichkeit all ihre Aktien, oder auch nur ein Teil ihrer Aktien, innerhalb eines bestimmten Zeitraums an das Unternehmen zurück zu verkaufen. Der Preis liegt beim aktuellen Marktwert plus einem Aufschlag. Eine zweite Möglichkeit ist der freie Markt. Ein Unternehmen kann die eigenen Aktien am freien Markt kaufen, insofern ausreichend Aktien auf dem freien Markt verfügbar sind. Dies geschieht in der Regel über einen längeren Zeitraum, um einerseits den Aktienkurs durch die Käufe nicht zu stark zu beeinflussen und andererseits, weil manchmal schlicht das Angebot am Markt nicht gross genug ist.


Die Berechnung der Rückkaufquote ermöglicht einen Vergleich der potenziellen Auswirkungen von Rückkäufen zwischen verschiedenen Unternehmen. Sie ist auch ein guter Indikator für die Fähigkeit eines Unternehmens, Wert an seine Aktionäre zurückzugeben, da Unternehmen, die regelmässig Rückkäufe tätigen, in der Vergangenheit besser abgeschnitten haben als der breite Markt. Berechnet wird die Rückkaufquote, indem der Betrag des im vergangenen Jahr für den Rückkauf ausgegeben Geldes durch die Marktkapitalisierung (Anzahl Aktien x Aktienkurs) zu Beginn des Rückkaufzeitraums geteilt wird.

Angenommen das Unternehmen X hat einen Gewinn von CHF 2 Mio. erwirtschaftet. Im Moment sind 1 Mio. Aktien im Umlauf. Der Gewinn pro Aktie (EPS) beträgt also CHF 2. Beträgt der Aktienkurs aktuell CHF 40 pro Aktie beträgt das KGV (Aktienkurs/Gewinn pro Aktie) 20. Werden nun 5 % der Aktien zurückgekauft, also 50’000 Aktien, wären neu 950’000 Aktien im Umlauf. Der Gewinn pro Aktie (EPS) beträgt also CHF 2,1. Damit das KGV konstant auf 20 bleibt, muss der Aktienkurs auf CHF 42 steigen, ansonsten sinkt das KGV auf 19.

Im Hinblick auf die langfristige Perspektive bietet ein Aktienrückkauf auf den ersten Blick keinen wirtschaftlichen Mehrwert, ausser die Aktien sind zum Zeitpunkt des Kaufs unterbewertet. Zudem kann es dem Wachstum schaden, wenn externe Investoren ausbleiben. Ein Aktienrückkauf kann bei den Anlegern den Eindruck erwecken, dass das Unternehmen keine anderen profitablen, organischen Wachstumsmöglichkeiten hat, was für Wachstumsanleger , die auf Umsatz- und Gewinnsteigerungen aus sind, ein Problem darstellt. Ist der Aktienkurs ein Leistungsindikator für den Bonus des Managements, so müssen höhere Bonuszahlungen gezahlt werden, da sich der Aktienrückkauf oft positiv auf den Aktienkurs auswirkt. Der Rückkauf von Aktien bringt zudem ein Unternehmen in eine prekäre Lage, wenn die Wirtschaft einen Abschwung erlebt oder das Unternehmen finanzielle Probleme hat in Form von Liquiditätsengpässen, die es nicht decken kann. Das Geld was durch ein Rückkaufprogramm ausgegeben wurde könnte nämlich alternativ als Liquidität gehalten werden, was in Krisenzeit nützlich sein kann.

Grundsätzlich sind Aktienrückkäufe eine Art und Weise, wie Kapital an Aktionäre zurückfliessen kann. Es ist jedoch Vorsicht geboten, denn Aktienrückkäufe schaffen nur dann eine Rendite, wenn die Aktien des Unternehmens unterbewertet sind. Ansonsten wird Wert vernichtet, wenn Aktien zurückgekauft werden, welche bereits überbewertet sind. Um dies genauer zu analysieren lohnt es sich, einen Experten beizuziehen wie z. B. einen unabhängigen Vermögensverwalter

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